Weltklima versus Lokalklima?


Studie zu den klimatischen Auswirkungen einer großflächigen Umwandlung von Wald in eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage bei Hohensaaten

Dr. Martin Jenssen aus Hohensaaten, promovierter Biophysiker mit 25 jähriger Erfahrung in der waldökologischen Forschung, hat eine Studie vorgelegt, die zeigt, wie sich das Lokalklima durch die Waldrodung und Errichtung einer PV-Anlage verändern kann.

Sein Fazit:

Mit der beabsichtigen Waldrodung auf einer Fläche, die ein Ausmaß von mehr als fünfhundert Fußballfeldern hat, und der Errichtung einer großflächigen Freiflächen-PV- Anlage kommt es nach den vorgestellten Mindestabschätzungen zu einer weiteren Erhöhung der mittleren Oberflächentemperatur um mehr als 4 Grad im Jahresmittel und um mehr als 5 Grad während der Sommermonate. Damit übertrifft die durch Errichtung der großflächigen PV-Anlage zusätzlich verursachte lokale Erhöhung der mittleren Oberflächentemperatur diejenige, die innerhalb der nächsten hundert Jahre auf globaler Ebene durch den weiteren Klimawandel selbst in den schlimmsten Szenarien zu erwarten ist. Eine derart drastische und großflächige Erhöhung der mittleren Temperatur führt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu sommerlichen Höchsttemperaturen eines heute noch unvorstellbaren Ausmaßes. […]
Die in ihrer Größe in Deutschland vermutlich einmalige Umwandlung eines zusammenhängenden Waldgebietes in eine Freiflächen-PV-Anlage in einer Region mit ohnehin bereits stark angespanntem sommerlichen Wasserhaushalt führt nach den in dieser Studie ausgewerteten vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen sehr wahrscheinlich zu einer Versteppung der umliegenden Waldflächen und zu dramatischen Konsequenzen für Lebensqualität und Gesundheit vor allem der Menschen in Hohensaaten und in Oderberg-Neuendorf, die in abgeschwächter Form auch im weiteren Umfeld noch spürbar sein werden. Das geplante Vorhaben widerspricht damit dem Gebot der vorausschauenden Anpassung an den weiteren zu erwartenden Klimawandel, da es zu einer deutlichen lokalen und regionalen Verstärkung der Auswirkungen des globalen Klimawandels führen würde.

Dr. M. Jenssen, 2023