pro-wald-hohensaaten-logo-newsletter

Liebe Freunde des Waldes,

hier kommt ein frischer Newsletter mit aktuellen Infos und Neuigkeiten rund um den geplanten „Energie- & Gewerbepark Hohensaaten“.
Langsam zeichnet sich ab, worum es Lindhorst mit seinem Vorhaben tatsächlich geht und was wir schon vermutet haben. In einem Artikel in der MOZ vom 1. November klingt durch, dass Lindhorst z.B. an dem Gewerbe- und Industriegebiet wenig gelegen ist.

Klaus Kimmel, Sprecher einer von Lindhorst engagierten PR-Agentur, äußerte dort, dass die Planung des Gewerbegebietes in der Hand der Stadt Bad Freienwalde liege. Gebe es dafür keine Bewerber, könne es durchaus sein, dass es wieder vom Plan gestrichen wird. Die Ausstattung eines Gewerbegebietes gehöre nicht zum Metier der Lindhorst Gruppe.
moz-artikel-storch
Somit ist auch das gern von Lindhorst vorgebrachte Argument der Schaffung von vielen wichtigen Arbeitsplätzen in der Region hinfällig. Dem Investor geht es nicht um die nachhaltige Entwicklung unserer Region, um Arbeitsplätze, Wohlstand der anliegenden Gemeinden, Ökologie und Artenschutz. Es geht im lediglich um seinen Profit.

Weiter wird in dem MOZ-Artikel auf das Vorkommen des geschützten Schwarzstorches eingegangen. Das Artenschutzgutachten hat seine Existenz auf dem Gelände bestätigt. Er brütet im östlichen Teil des Waldes. Lindhorst hat daraufhin die Planfläche für das Industrie- & Gewerbegebiet 300 Meter weiter nach Westen verschoben. Von einer Reduktion des Umfangs der Fläche ist nichts zu hören.
Der Investor stellt sich hier wieder als Artenschützer dar, der selbstverständlich Rücksicht nimmt. Dies muss er tun, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist. Ein Vogelexperte, der im Auftrag des LfU u.a. Schwarzstörche dokumentiert, wies jedoch darauf hin, dass 300 Meter Abstand bei dieser Schwere des geplanten Eingriffs viel zu wenig ist.
Was Lindhorst nicht öffentlich sagt: Seit er den Wald besitzt wird dort intensiv Forstwirtschaft betrieben. Anwohner hören täglich den Lärm der Kettensägen und berichten von LKW, die große Mengen Holz abfahren. Der Wald, der Jahrzehnte lang nur minimal genutzt wurde und sich genau deswegen zum Rückzugs- und sogar Brutgebiet für die seltenen Großvögel Seeadler, Schwarzstorch und, zumindest bis Lindhorst kam, auch den Uhu entwickeln konnte, wird derzeit durch Lindhorst massiv degradiert. Er holt kubikmeterweise Holz aus dem Wald: Nadelbäume sowie Laubbäume, dicke Stämme, dünne Stämme… egal - Hauptsache Profit! Der Wald insgesamt als Habitat für die seltenen Arten und seine Ökosystemfunktionen leiden. Das was sich über viele Jahre ungestört entwickeln konnte, wird nun in kurzer Zeit zerstört.
Leider ist dem Besitzer die forstwirtschaftliche Nutzung gestattet und durch die Umzäunung des Geländes ist es Außenstehenden schwer zu überprüfen, ob die Bewirtschaftung der guten fachlichen Praxis entspricht, oder hier Raubbau betrieben wird. Fest steht: Der Wald verändert sich durch Lindhorst massiv und wird nie wieder der Gleiche sein!
Wir fordern einen Stopp der Bewirtschaftung, ein Aus für die Pläne zum „Energie- & Gewerbepark“ und einen Schutz der gesamten Waldfläche! Wir würden es begrüßen, wenn sich die Naturschutzverbände für eine Übernahme des Waldes stark machen würden.

Fällt das grüne Rechenzentrum?

Sehr interessant ist auch eine weitere Aussage von Kimmel in dem MOZ-Artikel:

„Brauchen wir ein Rechenzentrum oder können wir den Strom auch anders verwenden und welche möglichen Nutzer gibt es vor Ort?“

Seit Beginn der Planungen war immer die Rede von einem Rechenzentrum. Es sollte ein besonders grünes Rechenzentrum sein, das den Strom direkt aus der geplanten PV-Anlage bezieht (zumindest tagsüber, wenn die Sonne scheint…). Nun wird es in Frage gestellt. Woran kann das liegen? Es wurde in diesem Zusammenhang auch oft die Firma Google als möglicher Betreiber genannt, die ein großes Rechenzentrum in der Metropolregion Berlin/Brandenburg plant. Offenbar hat sich Lindhorst Hoffnungen gemacht mit einem so renommierten global Player wie Google zusammenarbeiten zu können. Es wäre für ihn sehr prestigeträchtig und hätte ihm sicher in der Branche Anerkennung verschafft. Nun scheint sich Google jedoch für einen anderen Standort entschieden zu haben und plötzlich ist das Thema Rechenzentrum für Lindhorst auch nicht mehr interessant.
Wir begrüßen diese Entwicklung und sind der Meinung, dass in Zeiten von Energiewende und -knappheit kein neuer Megaverbraucher, wie es ein Rechenzentrum wäre, neu gebaut werden sollte. Vorrangig muss der aktuell vorhandene Strombedarf der Haushalte aus regenerativen Quellen gedeckt werden. Und offenbar haben sich für Lindhorsts Idee auch keine anderen Betreiber von Rechenzentren begeistern können. Denen ist ein so heikler Standort mitten im Wald sicher zu heiß. Nicht alle sind so skrupellos wie der Investor aus Niedersachsen…

Neues auf unserer Website

Neben den aktuellen Terminen sind auf dem Webauftritt der Bürgerinitiative auch immer wieder neue Texte zu den Lindhorst-Planungen und ihre möglichen Auswirkungen zu finden. Neu hinzugekommen ist ein Beitrag des Oderbergers Dr. Robert Bierkandt (Gutachter für Klimarisiken), der die Bedeutung von Wäldern im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels beleuchtet.
Außerdem findet sich im Faktencheck ein Beitrag „Erkenntnisse zu den Altlasten“, der deutlich macht, wie Lindhorst mit dem Argument der angeblichen Altlasten versucht, die geplanten Waldrodungen zu legitimieren.
Und in der Galerie findet sich nun ein kurzer Film, der den Wald in seiner ganzen Pracht aus der Vogelperspektive zeigt. Hier wird sehr deutlich wie groß das Gebiet ist und man kann gut verstehen, welche Auswirkungen die geplanten Eingriffe, welche die Rodung von über der Hälfte des Waldes vorsehen, auf das Klima und die Lebensräume haben werden.
youtube-film-wald

Präsenz in der Region

In wenigen Tagen werden wir an mehreren Orten in der Region Banner aufhängen, die auf die geplanten Rodungen hinweisen. An belebten Plätzen und vielbefahrenen Strassen sollen alle mitbekommen, was der Investor hier vorhat! Lindhorst will zwar den Solarpark (es wäre derzeit Deutschlands Größter!) im Wald verstecken. Die Auswirkungen werden aber für viele Menschen in den anliegenden Ortschaften deutlich zu spüren sein. Daher informieren wir, klären auf und stellen kritische Fragen. Damit es unsere Region bleibt!
Den Anfang machen zwei Banner am Bauzaun vor dem ehemaligen „Goldenen Löwen“ in Oderberg.
Den Anfang machen zwei Banner am Bauzaun vor dem ehemaligen „Goldenen Löwen“ in Oderberg.

Zum Stand der Planungen

Im Bad Freienwalder Amtsblatt 5/22 heisst es:

„Am 06.09.2022 fand die letzte Planungsabstimmung mit dem beauftragten Planungsbüro und dem Vorhabenträger statt. Die im Rahmen der frühzeitigen Trägerbeteiligung geforderten Unterlagen sollen bis Ende 2022 vorliegen und der Entwurf zur Offenlage bis zum 1. Quartal 2023 erarbeitet werden.“

In den Entwurf des Bebauungsplanes fliessen die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsgutachten und die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ein. Dieser Entwurf wird dann öffentlich gemacht und die Bürger können Einwände vorbringen. Dies wird also voraussichtlich Anfang 2023 geschehen.

Termine

3. Dezember, 14 Uhr
Adventsmarkt Hohensaaten, an der Kirche
10. Dezember, 14 Uhr
Sternenmarkt Oderberg, Marktplatz am Rathaus

Die Bürgerinitiative wird mit einem Stand auf dem Hohensaatener Adventsmarkt und eine Woche später auf dem Oderberger Sternenmarkt vertreten sein. Neben Infos rund um das geplante Projekt, Austausch und Vernetzung haben wir leckere frisch gebackene Pfefferkuchen und andere feine Kleinigkeiten dabei. Außerdem wird es Aktionen für Kinder geben.
Wir freuen uns auf euch!
pfefferkuchen-newsletter
Hier noch eine Terminankündigung für die BI Grünheide, die sich gegen die Tesla-Erweiterung engagiert:
3. Dezember, 14-16 Uhr, Marktplatz Grünheide
Tesla-Demo

Tesla Gigafactory Grünheide darf nicht erweitert werden!
Auflagen für Umwelt- und Gewässerschutz müssen umgesetzt werden!

Tesla hat am 14.11.2022 nach der Rodung von 70 ha Wald den Antrag für die 2. Ausbaustufe gestellt. Tesla will rund 100 ha angrenzenden Mischwald für einen Güterbahnhof kaufen. Die Gemeindevertretung Grünheide soll über die Eröffnung eines für den Kauf notwendigen B-Planverfahrens entscheiden.
Tesla hat die jetzige Produktion nicht im Griff. Es kommt immer wieder zu Bränden und Austritt von giftigen Substanzen. Es findet eine allmähliche Vergiftung der Region statt. Das ist Gewalt gegen die Menschen der Region.
Es reicht! Lassen Sie uns gemeinsam gegen das Profitstreben auf unsere Kosten kämpfen. Tesla ist Teil des Problems und nicht der Lösung!
Neben dem Newsletter haben wir nun zusätzlich auch einen Infokanal auf Telegram eingerichtet, wo ihr euch aktuell mit Infos versorgen könnt. Nicht jeder ruft ständig seine Mails ab. So kommen die Infos der Bürgerinitiative direkt aufs Handy: https://t.me/prowaldhohensaaten

Hinweisen wollen wir auch noch einmal auf unsere Online-Spendenkampagne. Dort sammeln wir Geld für die Unterstützung durch einen Fachanwalt, der uns in wichtigen Rechtsfragen beraten kann. Jede Spende ist uns eine wertvolle Unterstützung! Vielen Dank an alle, die sich bereits beteiligt haben!

https://www.betterplace.org/de/projects/114057-keine-370-ha-waldrodung-fuer-solarpark-rechenzentrum-industriegebiet

Herzliche Grüße,
Wir von der Bürgerinitiative "Pro Wald Hohensaaten"

Mach mit und engagier dich
für den Wald und unsere Region!

Unsere Bürgerinitiative "Pro Wald Hohensaaten" ist offen für alle Menschen. Gemeinsam können wir uns organisieren und Gehör verschaffen. Noch ist nichts endgültig entschieden und wir können Einfluß nehmen. Besuche unsere Website (sie wird immer weiter ausgebaut) und erzähle Freunden und Bekannten davon. Dort gibt es Infos, wie auch du aktiv werden kannst. Hast du eigene Ideen, Anregungen, Fragen? Nimm Kontakt mit uns auf! Wir freuen uns, von dir zu hören!

? Es lebe der Wald! ?