Kein Wald muss für PV-Anlagen weichen! Brandenburg hat genug alternative Flächen


Solaratlas Brandenburg gibt Auskunft über potentielle Standorte

Daran, dass die erneuerbaren Energien ausgebaut werden müssen besteht kein Zweifel. Auch das Land Brandenburg bekennt sich in seinem Klimaplan dazu und will die Leistung von Solar- und Windkraftanlagen stark erweitern, um Klimaneutralität zu erreichen.

Investor Lindhorst betont, dass er mit seinen Planungen einen Beitrag zur notwendigen Energiewende leisten will – auch wenn es ihm leid tut, dass dafür Bäume bzw. ein riesiges Waldgebiet geopfert werden müssen (Lindhorst Infoblatt 9/22 „Es ist schade um jeden Baum…“).

Ja, muß denn unbedingt auf der von Lindhorst 2020 gekauften 680 ha großen Waldfläche ein Solarpark entstehen? Gibt es keine anderen geeigneten Standorte in Brandenburg für solche Vorhaben?

Diese Fragen beantwortet der Solaratlas Brandenburg – ein Geoportal, das Flächenpotentiale für Solaranlagen zeigt. Es ist ein Angebot der Energieagentur Brandenburg im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg.

Kartenausschnitt des Solaratlas Brandenburg: Der Hohensaatener Wald ist nicht als potentieller Standort für eine PV-Anlage deklariert.

Neben Potentialen auf Dachflächen werden hier auch theoretisch geeignete Standorte für Freiflächen-PV-Anlagen und Agri-PV gelistet. Und das Potential ist enorm!

Zahlen drücken es besser aus als eine Kartendarstellung und solche Zahlen liefert Bert Tschirner, Teamleiter der Energieagentur Brandenburg, in seinem Beitrag zum Fachgespräch der agrarpolitischen Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der CDU „Ausbau der Solarenergie: landschafts- und naturverträglich„, das am 12.01.2023 im Potsdamer Landtag stattgefunden hat.

Folie „Ergebnisse der Solarpotentialanalyse – PV auf Freiflächen“ aus dem Vortrag von B. Tschirner am 12.1.23 in Potsdam

Zu sehen sind hier Zahlen zu potentiell geeigneten Flächen für Freiflächen-PV-Anlagen. Und die können sich blicken lassen! Möglich wäre eine Leistung von gut 25.000 MWp allein auf den EEG-Basisflächen. Damit könnte das Ziel von 33.000 MWp der Energiestrategie 2040 nahezu erreicht werden. Hinzu kommt ein riesiges Potential an landwirtschaftlichen Flächen sowie an Dachflächen, auf denen PV-Anlagen installiert werden können. Dies geht aus weiteren Folien des Vortrags hervor (Folien 11 und 12, siehe PDF-Datei). Natürlich handelt es sich hier um reine Potentiale und nicht um exakte Angaben zu tatsächlich realisierbaren Anlagen. Aber es wird doch ziemlich deutlich: Brandenburg hat ausreichend Flächen zur Verfügung, um die Energieziele der Landesregierung zu erfüllen. Und: Kein Wald muss für Solarenergie weichen! Dieser wurde nämlich bei der Potentialanalyse als Ausschlusskriterium gänzlich aus den Betrachtungen rausgelassen (siehe Methodik Solaratlas).

Weitere Infos

Fachgespräch „Ausbau der Solarenergie: landschafts- und naturverträglich“, mitsamt der Videoaufzeichnung und Links zur den Folien der Vorträge:
https://gruene-fraktion-brandenburg.de/veranstaltungen/ausbau-der-solarenergie-landschafts-und-naturvertraeglich

Pressemitteilung:
Pressemitteilung „Photovoltaik-Freiflächenanlagen naturverträglich voranbringen!“