Newsletter 7. Juli ’22


Neues vom Wald u.a. Rückblick auf die Informationsveranstaltung

Liebe Freunde des Waldes und unserer Natur!

Einiges ist passiert seit dem ersten Newsletter.
Unsere Webseite füllt sich mit Inhalten. Wir recherchieren, telefonieren, sammeln Fakten und vernetzen uns weiter. Eine Stellungnahme der BI haben wir verfasst.

Neue Termine stehen an:
  • am 09.07.2022 findet Ihr uns auf dem Bad-Freienwalde-ist-bunt-Fest ab 14 Uhr
  • am 12.07.2022 um 18 Uhr Ortsbeiratssitzung zum Thema Energiepark Hohensaaten im Gemeindehaus Hohensaaaten mit Vertretern von Lindhorst, Achtung: Nur Hohensaatener Einwohner dürfen daran teilnehmen. Leider! 
  • am 13.07.2022 18 Uhr Anwohnerversammlung im Gemeindehaus Hohenwutzen, ebenfalls nur für Anwohner von Hohensaaten
  • dann startet diese Woche unser Infostammtisch im Biergarten von Brot und Kunst Angermünder Str. 57 in Oderberg zum Kennenlernen, Vernetzen, Austauschen jeden Freitag um 20 Uhr
Am 23. Juni hatte die Lindhorst-Gruppe zu einer Infoveranstaltung in den Gemeindesaal Hohenwutzen eingeladen.

Hier sollten die Bürger der Region umfassend über das geplante Megaprojekt informiert und ihre Fragen vollumfänglich beantwortet werden. Tatsächlich wurde eine Werbeshow inszeniert mit extra gedrehtem Filmchen und fragwürdigen Experten.Aus der zu Recht besorgten Bevölkerung kamen kritische Fragen. Trotz Moderationsteam und Expertenunterstützung blieb aber einiges im Unklaren bzw. wurde nicht immer korrekt und aussagekräftig auf die Fragen und Anmerkungen der Bürger eingegangen. Darum haben wir einen kleinen Faktencheck gestartet. Diesen findet Ihr auf unserer Webseite: Faktencheck 23.6. – Teil 1

Ein Fakt ist, dass gegen die Firma Lindhorst bei der unteren Forstbehörde mittlerweile 3 Verfahren laufen.
Es gibt zwei Ordnungswidrigkeitenverfahren, einmal unerlaubter Kahlschlag auf 12,7ha und Stubbenablagerung im FFH Gebiet. Desweiteren besteht eine Ordnungsverfügung, genauer ein Inverkehrbringeverbot von illegal eingeschlagenem Holz gem. Holzhandels Sicherungs-Gesetz für dieses illegal geschlagene Holz.

Wir fragen uns, ob den Stadtverordneten von Bad Freienwalde klar ist, mit welcher Art von Unternehmen wir es hier zu tun bekommen. Die Bussgelder für oben genannte Delikte sind Peanuts für die Lindhorstgruppe. Sie ist übrigens der zweitgrößte Direktzahlungsempfänger in Deutschland für Agrarsubventionen, d.h. 3,4 Mio euro pro Jahr erhält sie nur für den Besitz der Landwirtschaftsflächen. Davon lässt sich leicht das ein oder andere Bussgeld bezahlen…

Unklar ist noch, ob bei den unerlaubten Rodungsarbeiten im Frühjahr letzten Jahres die Horstschutzzonen von Seeadler und Schwarzstorch eingehalten wurden. Beim störungsempfindlichen Seeadler dürfen vom 1.1. bis zum 31.8. in einem Umkreis von 300m keine forstlichen Arbeiten durchgeführt werden. Der Seeadlerhorst befand sich im letzten Jahr nach unserem Wissen in der Nähe der Kahlschlagflächen. 

Auf der Informationsveranstaltung am 23.6. wurde Herr Lindhorst gefragt, warum er Forstarbeiten zur Brutzeit durchführen lässt. Seine saloppe Antwort war sinngemäß: Weil wir das können…
Trotzdem wird er nicht müde zu betonen, wie wichtig ihnen Natur- und Artenschutz ist. Dazu die Anmerkung, dass im Naturschutzgebiet Hohe Schrecke in Thüringen (dort besitzt Lindhorst große Anteile Wald) die Behörden einen groben Verstoss gegen die Naturschutzverordnung vermuten. Es ist von Starkholzräuberei die Rede (mehr Infos dazu hier). Und das Mindener Tageblatt berichtet am 3.6.2022 davon, dass Lindhorst während der Nist- und Brutzeit einen ca. 80 Jahre alten Efeu entfernen liess, die Arbeiten wurden vom Umweltamt gestoppt, jedoch kam dieser Stopp für den alten Efeu und seine zahlreichen Bewohner zu spät. Wir werden demnächst auf unserer Webseite noch über andere Lindhorstprojekte berichten, bei denen auch nicht alles so rund lief/läuft, wie es versprochen wurde. 
Immerhin hat sich Herr Lindhorst dem Druck gebeugt und öffentliche Begehungen im Sperrgebiet versprochen.

Auf der Informationsveranstaltung war auch der Bürgermeister von Bad Freienwalde Herr Ralf Lehmann zugegen. Er freut sich auf den Energie- und Gewerbepark und ist überzeugt, dass die ansässige Bevölkerung wie in Grünheide durch Tesla sehr davon profitieren wird. Er kündigte an, dass es gemeinsame Beratungen zwischen den Gemeindevertretern von Bad Freienwalde, Oderberg und Lunow geben wird. Das haben aber die Stadtverordneten von Bad Freienwalde (die Entscheidungsträger bei diesem ganzen Projekt) auf ihrer letzten Versammlung dann einfach mal abgelehnt. Wir sind enttäuscht über solch ein Verhalten. 

In Gesprächen hören wir immer wieder, dass der Energiepark nicht kommen wird, da der Umweltminister Axel Vogel sich dagegen ausspricht. Diesem Umstand trauen wir nicht. Warum verfolgen die Vorhabenträger unbeirrt weiter ihr Ziel? Was passiert, wenn der rechtliche Rahmen unsere Natur immer weniger schützen kann (Stichpunkt Gesetzesänderung zum Thema Windräderausbau in Siedlungsnähe, Anpassungen des EEG (Erneuerbare Energie Gesetz)) und letzendlich Herr Vogel sich dem beugen muss? 
Wir haben den Vorteil, dass dieses Projekt noch im Anfangsstadium der Planungen ist und wir es hoffentlich noch verhindern können. 

Daher: nicht entspannt zurücklehnen, sondern aktiv werden! Auf unserer Webseite unter dem Punkt Mitmachen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: die Onlinepetition unterschreiben, Musterbriefe an die Stadtverordneten schicken, Herrn Lindhorst über seine Webseite „Grüne Energie in Hohensaaten“ die Meinung sagen, Fragen stellen, Begehungstermine einfordern und und und …

Kurzfilm Hochkippen

Zum Schluss möchten wir Euch noch einen Kurzfilm der Bürgerinitiative Hochkippen vorstellen, sehr schöne Szenen die ans Herz gehen und zeigen was der Wald für uns bedeutet. 
Die Bürgerinitiative Hochkippen setzt sich dafür ein, dass 1000 Hektar Wald in der Niederlausitz erhalten bleiben. Auch dort ist die Dresdner Firma GICON für die Planung und Umsetzung eines riesigen Energieparks zuständig. Es gibt auffallend viele Parallelen zwischen dem Projekt dort und dem was hier bei uns im Hohensaatener Wald geschehen soll.
Es passiert also immer mehr in Deutschland, dass unter dem Deckmantel der Energiewende ganze Ökosysteme vernichtet werden sollen. Wollen wir das? Was gibt es für andere Wege?

Herzliche Grüße

Wir von der Bürgerinitiative Pro Wald Hohensaaten

PS: Wir haben nun auch ein Spendenkonto, falls Ihr unsere Arbeit unterstützen möchtet:
Kontoinhaber: Finomende e.V.
IBAN: DE59430609671200360400
Bank: GLS Bank
Verwendungszweck: Pro Wald Hohensaaten

 

Mach mit und engagier dich für den Wald und unsere Region! Unsere Bürgerinitiative „Pro Wald Hohensaaten“ ist offen für alle Menschen. Gemeinsam können wir uns organisieren und Gehör verschaffen. Noch ist nichts endgültig entschieden und wir können Einfluß nehmen. Besuche unsere Website (sie wird immer weiter ausgebaut) und erzähle Freunden und Bekannten davon. Dort gibt es Infos, wie auch du aktiv werden kannst. Hast du eigene Ideen, Anregungen, Fragen? Nimm Kontakt mit uns auf! Wir freuen uns, von dir zu hören!